Eine tragende Säule – für wandelbare Labore

Nutzungszyklen von Laboren werden immer kürzer. Wandelbare Raumkomponenten können die flexible Umnutzung entscheidend mittragen und dank Ressourcenschonung und Recycling zur Nachhaltigkeit beitragen. Genau der richtige Ansporn für unser Waldner Team, eine neue Generation Mediensäule zu entwickeln. Ein Blick hinter die Kulissen. 

Die neue Waldner Mediensäule

Kurz könnte man meinen, es schiebe sich ein Infusionsständer durch die Laborräume. Was da jedoch so geschmeidig auf uns zurollt, ist die neue Waldner Mediensäule. Dass sie auf einem Ständer angebracht als mobile Säule jederzeit dorthin geschoben werden kann, wo sie gerade benötigt wird, ist nur ein Feature, das die neue Säule noch flexibler macht als ihre Vorgängergeneration. Und multipler einsetzbar, gerade bei genauerem Hinsehen. „Denn wenn wir ein Produkt neu angehen, dann richtig, was für uns heißt, dass wir es nach aktuellstem Wissensstand ganzheitlich bis zum Schluss durchdenken”, fasst Moriz Walter, Leiter Produktmanagement bei Laboreinrichtungen, die bei Waldner gängige Herangehensweise zusammen. 

Von Menschen für Menschen gedacht 

Den Entwicklungsprozess der Mediensäule übernahmen bei Waldner diesmal primär die Tüftler von Dimensions, die als Fachabteilung für technische Infrastruktur im Raum ohnehin ausgewiesene Spezialisten für diese Produktsparte sind. Um ihre Expertise herum entstand das fachübergreifende Entwicklungsteam für die neue Mediensäule. „Bewusst alles Menschen, die in der Praxis mit der Säule arbeiten und die Kundenanforderungen an diese genau kennen und mitgestalten”, beschreibt Moriz Walter den Charme seines Waldner Projektteams, das er als Leiter des Bereichs Produktmanagement, Forschung und Entwicklung, verantwortete und koordinierte.  

Eine Idee wird geboren – und schnell zum Erfolg 

Der erste Prototyp entstand im Herbst 2019. Obwohl die neue Mediensäule schon im Spätsommer 2020 an der University of Michigan eine relativ große Feuertaufe feierte, schaut das beteiligte Entwicklerteam heute eher bescheiden zurück. „Intern gab es immer wieder Impulse”, sagt Matthias Schmid, Fachteamleiter der Waldner Sparte Dimensions und Mit-Entwickler der neuen Säulenvariante, über die Idee, in dieser Richtung etwas Neues auszuprobieren. Der entscheidende Anstoß ging jedoch vom Markt aus. „Da gab es ein, zwei Kunden, die sehr viel Wert auf tolles, schlankes, zukunftsweisendes Design legten“, so Schmid weiter. In der Zusammenarbeit mit diesen habe sich der Wunsch nach optisch ansprechenden Lösungen und einem harmonischen Raumgefühl mehr und mehr rauskristallisiert. „Die Vorgängersäulen waren zu eckig, zu kantig, zu massiv, zu schwer. Das mobile Labor soll sich leicht, luftdurchflutet und offen darstellen“, formuliert Matthias Schmid die Erwartungen von Architekten, Planern und Laborbetreibern. Die Mediensäule war bis dato allerdings rein auf Funktion getrimmt, da sie ursprünglich aus dem konkreten Bedarf der Verwender und Verwenderinnen hervorging. Wie aber ändert man solch eingespielte Muster in solch kurzer Zeit? Schmids Antwort darauf klingt so logisch wie einfach: „Wir haben alles, was die alte Säule konnte, eins zu eins übernommen, Suboptimales ausgemerzt, die neuen Anforderungen obendrauf gepackt und das Ganze dann in einen schicken Mantel gesteckt.“ Herausgekommen ist die Mediensäule 2.0, die maximal-wandelbare Funktion und ästhetisches Design gleichermaßen vereint, und heute längst nicht mehr bloß in der klassischen Verwendung Einsatz findet. 

Die neue Mediensäule – so flexibel wie gewünscht 

Schon allein die Tatsache, dass die Säule insgesamt leichter und schlanker geworden ist, macht sie im Labor variabler einsetzbar. Sogar zwei Säulen Rücken an Rücken in einer Schiene sind möglich. Der eigentliche Clou ist jedoch ihre Kopfplatte mit kombiniertem Einhängebügel, der wie ein Regenschirmgriff ins Deckenprofil eingeklickt werden kann, und damit als Fallsicherung und Verschiebeelement für das neue "simply mount" dient. Einfach dorthin schieben oder einhängen, wo die Mediensäule gerade gebraucht wird, kurz an vier Stellen festschrauben, fertig. Im Gegensatz zum Vorgängermodell lässt sich die Deckenmontage nunmehr von einer Person allein und ohne Werkzeug in nur 5 (statt 15) Minuten bewerkstelligen. Bei Laboren mit bis zu 16 Mediensäulen pro 100 Quadratmeter spart das schnell mehrere Arbeitsstunden. Wie bisher kann die neue Mediensäule fest verbaut, alternativ an der Wand montiert oder eben – und das ist neu – wie eine Art Infusionsständer auf Rollen zwischen Räumen und Arbeitsplätzen hin- und hergeschoben werden. Dabei ermöglichen Schnellschlussstecker den direkten Anschluss an Steckdosen, Gas- und Wasserleitung, die (bei Dimensions) in der Infrastruktur an der Decke liegen. Auch Ästhetikern erlaubt die neue Säulengeneration im Projekt mehr Handlungsspielraum, da sie deren schlankes, halbrundes Design und den Verzicht auf optisch sichtbare Fugen und Schrauben oftmals als harmonischer empfinden. 

Erst flexible Anpassung macht zukunftsfit 

2022. Die neue Mediensäule ist angekommen - in der Produktion und am Markt. Fertig sind wir damit aber nicht! In unseren Köpfen gibt es noch weitere Ideen, was diese wandlungsfähige Raumkomponente noch alles hergeben könnte.  

Je vielseitiger und schneller eine Komponente auf sich ändernde Bedürfnisse reagiert und sich intelligent anpassen kann, umso erfolgreicher ist sie im evolutionären Sinn. Gleiches lässt sich für ein System wie das wandelbare Labor vermuten, das im "Survival of the Fittest” langfristig manch unflexiblere Lösungen überleben dürfte. Denn bei immer kürzeren Zyklen werden die Umbaukosten zu einem der entscheidenden Faktoren für die Lebenszeitkosten eines Labors. 

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