Mensch, beweg dich - auch im Labor!

Vom demografischen Wandel lesen wir schon lange, vom Fachkräftemangel ebenso. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, die Belegschaft an sich zu binden – und fit zu halten. Auch im Labor fällt immer häufiger klassische Sitzarbeit an. Doch oft helfen schon kleine Änderungen, auch im Denken.

Sitzen und Stehen im Labor

Warum umständlich, wenn es auch einfach geht? Nach dieser Prämisse leben die meisten Menschen. Schließlich wollen wir unser Leben, auch unsere Arbeit, möglichst angenehm gestalten. Also organisieren wir den Schreibtisch so, dass wir alles bequem erreichen können, erfinden Roboter, die uns eintönige, schwere oder gefährliche Arbeit abnehmen. Das ist gut. Nur führt es auch dazu, dass wir immer mehr sitzen – selbst im Labor. Und das ist nicht gut. Forscher sprechen schon davon, dass Sitzen das neue Rauchen sei. Nur zu stehen ist natürlich auch nicht gut und nur zu liegen erst recht nicht.

Im Grunde genommen ist immer die nächste Haltung die beste, sprich jeder Haltungswechsel tut gut. Nur nicht in einer Position verharren. Das hilft übrigens auch beim (Um-)Denken. Und apropos Umdenken: Untersuchungen zeigen, dass nicht die junge Belegschaft die Allzwecklösung ist, sondern dass besonders gemischte Teams aus Jung und Alt was auf die Beine stellen – Erfahrung und Wissen trifft auf frische Ideen. Und sowieso: Aufgrund des demografischen Wandels und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel werden wir bald auf keinen guten erfahrenen Mitarbeiter verzichten wollen. Also sollten wir zum einen dafür sorgen, dass diese so lange wie möglich fit bleiben – und das fängt ja bekanntlich in jungen Jahren an. Zum anderen sollten wir uns überlegen, wo und wie wir sie einsetzen können, wenn sie nicht mehr in allen Bereichen einsatzfähig sind.

Für schwere körperliche Arbeit sind inzwischen Exoskelette am Markt, die den Arbeiter unterstützen und ihn vor einseitiger sowie zu schwerer Belastung schützen. Schwieriger sieht es hingegen bei den Beschäftigten aus, die viel am PC sitzen. Da gibt es kein Exoskelett, aber einen schwerwiegenden inneren Schweinehund und – wie gesagt – einen gut organisierten Schreibtisch. Beide halten Beschäftigte von der Bewegung ab. Hier helfen Impulse von außen, z. B. Chefs, die ein gutes Vorbild sind und Meetings im Stehen abhalten (dann dauern sie meist auch nicht mehr so lang). Zum anderen kann man sich selbst austricksen und – ganz unpraktisch – das Telefon und Handy außer Reichweite auf einen höheren Tisch stellen, damit man aufstehen muss, wenn es klingelt.

Wer mit anderen in einem Raum arbeitet, kann sich gegenseitig zu kurzen Dehn- oder Kräftigungsübungen animieren. Vielleicht wird das ja der Impuls der Zukunft: Statt „Gehst du mit, eine rauchen?“, heißt es dann „Machst du mit, ne Runde Dehnen?“

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